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Willkommen im Reiseberichte-Portal 

Immer wieder schicken uns begeisterte Reise-Rückkehrer Informationen und Geschichten über ihre Reiseerlebnisse. Das hat uns dazu inspiriert, unseren Kunden die Möglichkeit zu geben, ihre Erlebnisberichte direkt auf unserer Webseite zu veröffentlichen. Hier finden Sie also nun eine wachsende Sammlung an interessanten Reiseerlebnissen. Wir wünschen gute Unterhaltung.

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Alaska - Orca gegen Angler

 
Zeitraum: Juni 2017

Ein wirklich besonderes Reiseerlebnis hatte unser Kunde auf seiner Alaskareise. Ein Orca wollte ihm beim Angeln seinen Heilbutt wegschnappen. Lesen Sie nachfolgend was er auf seiner Reise erlebt hat.

Alaska 2017


17. 06. 2017 
15.15 Uhr! Endlich geht`s los! Unsere Reise beginnt! Marlene bringt Toni, Heinrich und mich nach Haltern. Fahrt mit der Bahn nach Frankfurt.  In Recklinghausen steigt Hans zu. Die Vorfreude ist riesig! „Vorabend-Check-In“  bei Condor.  Das ist ein prima Service! Shuttle – Bus zur Übernachtung im „Holliday Inn Express Hotel“. Erstes gemeinsames Abendessen. Vorerst letztes deutsches Bier, wir werden es noch missen.  Früh ins Bett und gut geschlafen.

18. 06. 2017. 
Morgens lecker gefrühstückt. Mit dem Shuttle-Bus zum Airport. Superplätze in der Boeing 767-300 am Notausstieg. Kurze Ausbildung zum Nothelfer. Abgehoben um 14.40 Uhr. Gratis-Schlummertrunk „Chantre`“.  Augen zu! Alaska/Kanadagrenze um 21.30 Uhr erreicht. Vorbeiflug am Denaligipfel! Traumhafte, glasklare Sicht! Erste Begeisterung! Was für ein schöner Berg! Landung in Anchorage 23.59 Uhr. Uhrzeit umstellen, hier ist es 13. 59 Uhr. Das wird ein langer Tag! Wir werden von unseren Reiseleiterinnen Wiebke und Cordula begrüßt. Acht Mitfahrer, die an einer Kreuzfahrt teilnehmen, stoßen zu uns. Wir machen uns bekannt. Es sind nette Leute. Besonders fällt uns Frau G. auf. Sie ist grell geschminkt und wie ein Christbaum mit Goldschmuck behängt. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass er echt ist. Wir erfahren schon nach kurzer Zeit, dass sie schon fast überall in der Welt war. Ihre Leidenschaft sind Bären und Männer. Schmunzeln mussten wir, als sie uns erzählte, sie hätte sich immer finanzstarke, reiselustige Liebhaber gesucht. Jetzt war sie allerdings alleine da. Sie war über 75 Jahre alt, aber das sah man ihr kaum an.  Erste Stadtrundfahrt in Anchorage. Besichtigung des Erdbebendenkmals. Hier hat 1964 das stärkste jemals in den USA gemessene Erdbeben stattgefunden. Stärke 9.2! Übernachtung im „Hotel Clarion Express“. Toni und ich schlafen unter  einer Decke. Ungewohnt, aber es geht.

19. 06. 2017
Fast 1kg knusperigen Bacon (das können die Amis!) zum Frühstück gegessen. Darauf habe ich mich besonders gefreut. Super! Abfahrt Richtung Denali-Nationalpark pünktlich 9 Uhr. Trübes Wetter. Hundeschlittenfarm besichtigt. Die Reiseleiterinnen sind Feuer und Flamme für diesen Sport. Kurzer Stopp beim Trödler „Wal*Mikes“. Wie bei Opa in der Werkstatt. Das Wetter bessert sich. Picknick bei herrlichem Denaliblick. Wunderschön! Wir können uns nicht sattsehen. Sehr schwül und ungewöhnlich warm. Abends Einkehr im „Grizzly-Bear-Resort“ Hotel. Gegenüber gut aber teuer gegessen. Zwei Gläser Bier und Fish and Chips = 50 Dollar! 

20. 06. 2017 
4.15 Uhr Aufstehen!  Warm anziehen, Kaffee trinken, dann geht's in den Nationalpark. Ein klappriger, alter ehemaliger Schulbus schaukelt uns durch. Schöne Aussicht, aber leider liegen die Berggipfel im Nebel. Dann bei Rückfahrt leichter Regen. Schade! Wir sehen Grizzlybären, einen Vielfraß, Caribus, Murmeltiere, Kaninchen und Schneeschuhhasen. Toll!  Bei besserem Wetter wäre es sicherlich noch viel schöner gewesen. Abendessen beim Mexikaner. 

21. 06. 2017 
Morgens gigantisches Frühstück eingefahren. Ich vertilge drei Omeletts. Wir werden ihnen geben, uns 21 Dollar abzuknöpfen. Die haben wir uns wieder geholt. Mit Bauchdrücken fahren wir Richtung Talkeetna. Unterwegs phantastischer Blick auf den Denali. Wir halten zweimal. Ich kann mich nicht sattsehen. Toll!!!  Der Berg macht einen ganz starken Eindruck auf mich. Wiebke erklärt uns, dass man den Denali nur ganz selten so gut sehen kann. Wir haben großes Glück! In Talkeetna, ein reines Touristendorf,  besuchen wir neben einer Brauerei auch einen Cannabisshop. Wir halten uns aber mit Käufen zurück. Dann geht es weiter nach Palmer, wo wir Quartier im „Alaska Garden Gate“ machen. Sehr schöne Ferienwohnung, aber Moskitos! Erster Einsatz der mitgebrachten Fliegenklatsche.

22. 06. 2017 
Dürftiges, geschmacksneutrales Frühstück! War durch unsere Reiseleitung anders angekündigt und auch die Leibesfülle der Chefin ließ eigentlich mehr erwarten.  Weiterfahrt Richtung Homer. „Alaska-Ulu-Knife“ Fabrik besichtigt. Hier werden die traditionellen Eskimorundmesser hergestellt. Interessant! Kurze Überlegung ob ich Marlene eines zum Geburtstag mitbringen soll. Ich tu`s nicht. Sie hat`s bisher auch ohne immer gut hinbekommen.  An einigen Aussichtspunkten vorbei, kommen wir abends am „Lands – End“ Hotel an. Das erste Haus am Platze! Wir beziehen eine wunderbare Suite direkt am Strand. Während Toni und ich ein Riesenbett haben, müssen Heinrich und Hans mit einer kleinen Kiste in einem fensterlosen Raum vorlieb nehmen. Ich schlafe gut.

23. 06.2017 




 

5.45 Uhr aufstehen! Frühstück im „La-Baline“. OK! Mit Cordula fahre ich zum Fischereibüro „Homer Ocean Charters“. Sie besorgt mir eine Fishing-, Hunting-, Trapping-License und ein  Ticket für die Angeltour. Der Käpt’n holt uns ab.  Um 8  Uhr geht's aufs Schiff.  Ich fahre mit acht anderen Anglern raus zum Fischen ins beste Heilbuttrevier der Welt. Unterwegs schwimmen zahlreiche Seeotter. Dann  sehen wir ganz in der Ferne eine Herde Orcas. Weitere zehn Minuten Vollgas. Der Skipper hält. Wir bekommen eine kurze Einweisung,  dann geht's los. Es beginnt der Wahnsinn. Meine Angelkameraden holen die ersten Heilbutte hoch. Plötzlich Panik im Boot! Ein riesiger Orca schwimmt von hinten auf unser Boot zu und rammt es leicht. Die Angler flüchten nach vorn und lassen ihre Beute im Stich. Die Orcas machen kurzen Prozess und fressen ihnen die gerade gefangenen, noch über Bord hängenden, Heilbutte weg. Nur ich verlasse meinen Platz nicht, denn  ich habe auch einen  Biss. Ich kann jetzt nicht aufgeben. Mein Jagdinstinkt ist stärker als die Vernunft. Mit aller Kraft kurble ich hoch und kann den Heilbutt schon sehen. Plötzlich reißt es an der Angel wie verrückt. Das Wasser tobt. Meine Mitangler schreien auf. Panik! Ich habe einen riesigen Orca an der Angel. Er hat sich, von unten kommend, in meinem Heilbutt verbissen. Ich kurble wie wild. Dann schaffe ich es beide einige Zentimeter aus dem Wasser zu hieven. Ich brülle den Orka mit „Hey“ scharf an und tatsächlich, er lässt los und ich habe meinen Heilbutt gerettet. Glücklicherweise hat eine andere Anglerin die Situation fotografiert. 

Der Orca fand es nicht so lustig, dass ihm die Beute abhanden kam und attakierte anschließend das Boot, wie im kurzen Film zu sehen ist!




Das würde mir sonst niemand glauben. Schulterklopfen von allen Seiten. Wahnsinn!  Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Es war eine sehr gefährliche Situation. Die Orcas hätten sich mühelos auch einen von uns, z. B. mich,  von Bord holen können. Mir gelingt es noch, ein kurzes Video mit dem IPhone von meinem Orca aufzunehmen. Er drückt immer wieder gegen unser Schiff und bringt es zum schwanken. Die Bilder sind wirklich unglaublich und später heißbegehrt.  Ja, wir haben Glück gehabt. Der Kapitän ist sehr besorgt, guckt mich wieder und wieder ungläubig an und schüttelt den Kopf. Dann gibt er Vollgas um dem ungastlichen Ort zu entfliehen. Nach zwanzig Minuten voller Fahrt halten wir erneut. Angeln raus!

Der Köder hängt in 140 m Tiefe, kurz über Grund.  Wieder zupft es an meiner Angel und erneut geht's los. Der am Haken hängende Fisch lässt sich kaum bewegen, geschweige denn drillen. Ich kurble bis die Gelenke schmerzen. Endlich ist er an der Oberfläche. Ein Gaff kommt zum Einsatz und mit viel Kraft liegt schließlich ein dicker Heilbutt von 70 Pfund zappelnd an Bord. Der Matrose wirft sich auf ihn und ringt ihn nieder. Ein saftiger Schlag mit einem großen Bärenoberschenkelknochen auf den Schädel des Fisches beendet den ungleichen Kampf. Eine ältere Anglerin fragt mich, ob sie meinen Butt kaufen kann. Ich schenke ihn ihr, bekomme dafür aber ihre Lizenz für einen zweiten Heilbutt. Der Käpt'n startet erneut durch und in rasender Fahrt geht's zu einer neuen Stelle. Wieder lasse ich den Köder runter und wieder beißt sofort einer. Er ist mir zu klein und geht wieder über Bord. Kurz darauf habe ich Nummer vier an der Angel. Er ist so groß wie der erste, also ab zurück ins Wasser. Wieder startet das Boot und rast weiter. Erneuter Angelstopp, erneuter Biss und wieder ein Heilbutt von der Güte des ersten. Jetzt lasse ich es gut sein, den nehme ich mit.  Es ist genug. Der Käpt'n lässt uns antreten. Ehrung des Angelkönigs. Ich bin es und freue mich sehr. Ich habe den dicksten und die meisten Heilbutte gefangen. Außerdem hatte ich den Orca an der Angel und diesem erfolgreich die Beute abgejagt. Der Kapitän sagt, so etwas habe man hier in Homer noch nicht erlebt. Ich war richtig stolz. Bis auf eine Frau waren alle Angler erfolgreich. Auf der Rückfahrt werden die Fische vom Matrosen filetiert und uns im Hafen fertig übergeben. Kräftiger Händedruck vom Kapitän lässt mir  nochmals die Brust schwellen.  Im Hafen relativiert sich jedoch mein Heilbuttfang. Dort wurde gerade einer gewogen der 114 kg auf die Waage brachte. Mein Fisch ist also höchstens in der Kategorie „Unteren Mittelklasse“ anzusiedeln. Im Hotel angekommen, musste  ich das Erlebte erst einmal verdauen. Als meine Kumpels von ihren Ausflügen zurückkamen, hatten sie meine Geschichte im Hafen schon gehört. Ich muss sie dennoch immer wieder erzählen. Und ich tue es gern! Die Hälfte der Heilbuttfilets gebe ich Wiebke, die sich sehr darüber freut, die anderen lassen wir uns abends in einem Restaurant braten. Vorzüglich! Leider vergessen wir Wiebkes Kühlbox dort  im Lokal. Sie hatte sie uns zum Transport der Fischfilets geliehen. Mist!!! Anschließend Absacker im „Salty Dawg“. Urige Kneipe mit Dollarscheinen doppelt und dreifach tapeziert. Einmalig! Traumloser Tiefschlaf folgt. 

24. 06 2017 
Super Frühstück im „La-Baline“. Die Omeletts dort sind lecker. Cordula hatte recht! Das Fischrestaurant gegenüber  ist leider noch geschlossen. Die Kühlbox bekommen wir nicht wieder.  Beichttermin bei Wiebke!  Sehr großzügige Reaktion von ihr. Danach fahren wir vorbei am Riesenkaufhaus „Fred Meyer“ und einigen tollen Fotostopps nach Sewart. Unterwegs Elche direkt an der Fahrbahn. Wunderschön! Abendessen wieder mit Heilbutt. Den werde ich nie leid!

25. 06. 2017 
Wir haben heute bei allerbestem Wetter eine 7,5 stündige Schiffstour zu zwei kalbenden Gletschern gemacht und unterwegs Buckelwale, Seeotter und Weißkopfseeadler beobachtet. Einfach Spitze! Selbst unsere Reiseleiterinnen sagen, dass sie so eine wunderschöne Tour, bei so klarem Himmel, so guter Sicht und verhältnismäßig ruhiger See noch nicht mitgemacht haben. Es war himmlisch! Diese Tour wird mir unvergessen bleiben.  Stundenlang habe ich an Deck gesessen und einfach nur genossen. Habe mir dabei allerdings wohl den Pfirsich verbrannt. Er leuchtet wie Jupiter! Leider habe ich wohl bei dem starken Seegang eine falsche Taste auf der neuen Leica gedrückt. Viele Fotos haben Blaustich. Schade, aber vielleicht kann man die Sache mit Photoshop richten  oder ich flechte ein paar Fotos meiner Begleiter ein. Abends gehen wir zum Abschiedsessen ins Brauhaus von Sewart. Das Essen war gut, aber es war sehr laut. Die Tischsitten sind gewöhnungsbedürftig, man kann sich nur schreiend unterhalten, oder schweigen.  Tiefschlaf nach Starkbiergenuss. 

26. 06. 2017  
Mickriges Frühstück. Jetzt geht's zur Gletschertour. Wir wandern hoch zum Gletscher. Unterwegs zeigen uns Schilder wie weit er sich zurückgezogen hat. Beeindruckend. Wir lernen aber auch, dass die Klimaerwärmung schon vor 1880, also weit vor der Industrialisierung, begonnen hat. Anschließend fahren wir noch mal zu einem Viewpoint zum Gruppenfoto. Danach bringen wir die Kreuzfahrer zu ihrem Traumschiff. Herzlicher Abschied! Wir fahren weiter nach Anchorage. Abschied von unseren Reiseleiterinnen  Cordula und Wiebke. Sie waren richtig gut. Auf alle Fragen hatten sie die passenden Antworten. Ihnen lag unser Wohlergehen so richtig am Herzen. Sie waren immer hilfsbereit und setzten sich jederzeit für uns ein. Ob es eine zweite Bettdecke war, ein defektes Iphonekabel oder die Hinfahrt zu einem Sonderausflug; was möglich war, wurde von ihnen auch möglich gemacht. Man kann dem Reiseunternehmen zu diesen engagierten Mitarbeiterinnen nur gratulieren. Wir verabschieden uns herzlich mit einer Flasche mitgebrachten „Sasse Lagerkorn“ und einer Flasche guten Wodkas.  Dankeschön!

27. 06. 2017  
Gut gefrühstückt! Jetzt beginnt unsere eigene Tour. 10 Uhr. Übernahme eines fast neuen „Jeep Cherokee“. Damit fahren wir Richtung Fairbanks. Endlose Weite, endlose Fahrt. Auf diese Entfernungen sind wir gar nicht eingestellt. Nach kurzer Suche mittels „HERE WeGO“ finden wir unser Quartier. Ganz nette Gastgeber erklären uns die Stadt und geben uns viele nützliche Hinweise und Tipps. Abends Essen im „Big Daddys BBQ“ in Fairbanks. Super! Ein paar Bierchen verschönern den Abend.

28. 06. 2017  
Besuch im Visitor Center,  danach Goldsuche im öffentlich zugänglichen „Pedro Creek“. Erfolgreich! Habe fünf winzig kleine Nuggets in der Pfanne. Dann Besichtigung der „Golddredge Nr. 8“. Super! Man zeigt uns, wie diese riesige Maschine, die hier weit und breit alles ausgebaggert hat, funktioniert hat. Wahnsinn! Wir waschen einen Beutel goldhaltiger (vorher geimpfter) Erde aus. Ich erbeute Gold im Wert von 8$. Danach erneutes privates Goldsuchen im Bach in Höhe „Mile 57“. Ich finde über zwanzig Nuggets. Kleine zwar, aber immerhin. Während ich mit meiner kleinen Pan mitten im Bach auf einem dicken Stein sitzend ganz vorsichtig wasche, geht Toni mit einer riesigen Pfanne zu Werke. Er will nur die großen Nuggets. Zum Schluss findet er aber auch nur ganz kleine. Hans und Heinrich bleiben erfolglos.

29. 06. 2017
Heute geht's gen Norden zum Yukon. Endlose Fahrt durch relativ unspektakuläres Gelände. Die Straßen sind im Bereich des Permafrostes Gravelroads, also Schotterpisten.  Hier heißt es, langsam fahren. Um 13 Uhr erreichen wir den Yukon. Wirklich ein eindrucksvoller Strom. Toni ist am Ziel! Hier wollte er unbedingt nochmal hin. Ganz versonnen saugt er die Eindrücke in sich auf. Meine Mitfahrer lassen ein paar flache Steine übers Wasser titschen. Ich markiere auf meine Art den nördlichsten Punkt unserer Reise.  Wir informieren uns bei den Rangern über den Bau der riesigen Brücke und der Ölpipeline. Fotos! Dann fahren wir auf die andere Straßenseite und sehen einen total verrückten fast zahnlosen Kerl, der völlig überteuert, Pelzmützen und Wildtierzähne verkauft. Kurz drauf fahren wir noch fünf Meilen weiter, um Mittag zu essen. Der Imbiss wird von einer wahren Domina namens Teresa beherrscht. Teresa`s Kleidung war bei der letzten Wäsche wohl ein wenig eingelaufen, jedenfalls passte sie kaum hinein.  Sie zischte jeden Gast sofort an und setzte ihn unwirsch  zurecht. So ein Weib habe ich noch nie gesehen. Das kann man sich nur hier in völliger Wildnis erlauben. Der bestellte Hamburger war riesig und lecker. Hans wurde mehrfach belehrt wie man einen Burger richtig isst. Sie rollte dabei so abgenervt mit den Augen, dass jeder Flirt unterblieb. Dann fuhr ich das Auto zurück nach Fairbanks. Ganz langsam fuhr ich über die riesige Brücke. Hierhin werde ich wohl nie wieder kommen. Unterwegs haben wir zwei Goldminen gesehen, die wir besuchen wollten. Von der ersten wurden wir weggejagt, die zweite lag still, so dass wir einige Fotos machen konnten. Um 18 Uhr waren wir wieder zurück in Fairbanks. Abends ging es in den „Pioneer Park“. Dort haben wir uns  eine Westernshow angeguckt. Gute Unterhaltung!  Anschließend längerer Fußmarsch in die  City zur „Moccabar“. Schöne Stunden mit Eskimos. Reichlich Bier. Musik. Viele total besoffene Eskimos. Es ist schon schlimm, wieviel sie trinken. 

30. 06. 2017 
Frühes Frühstück in Fairbanks, dann geht's mit dem Auto los. Über North Pole, und Delta Junction geht`s nach Palmer, wo wir übernachten wollen. Vorbei an einigen Gletscherzungen mit wunderschönen Aussichtspunkten, fahren wir zu einer Moschusrinderfarm. Für eine Führung ist es leider zu spät, aber wir sehen uns die Tiere aus weiter Ferne an. Danach fahren wir über die Hatcher Pass Road  an einem traumhaft schönen Gebirgsbach hoch, zu dem restaurierten Goldbergwerk „Independence Mine“, welches aber auch schon leider Feierabend hatte. Auf der Rückfahrt tolle Fotos geschossen. Dieses Ausflugsziel sollte das Reiseunternehmen in ihr Programm aufnehmen. Ganz, ganz tolle „View Points“!  Letzte Übernachtung in Alaska, wieder im „Alaska Garden Gate Hotel“. Die dralle Besitzerin knöpft uns für die Übernachtung eine stolze Summe Dollars ab.

01. 07. 2017 
Nach dem Frühstück, welches nicht besser als beim ersten Mal war, geht’s weiter nach Anchorage. Unterwegs erhaschen wir ganz aus der Ferne nochmal einen letzten Blick auf den strahlenden, wolkenfreien, sonnenbeschienen Denali! Was für ein eindrucksvolles Bild zum Abschluss unserer Reise. Wie aus einem Werbeprospekt. Wir bringen unser Gepäck zum Airport. Hans und Heinrich bewachen es, Toni und ich bringen den Leihwagen zurück. Unterwegs tanken wir ihn voll. An der Tankstelle wird gerade eine Reportage über den freundlichsten Tankwart Alaskas gedreht. Als er hört dass wir aus Deutschland kommen, nimmt er uns bei der Hand und zerrt uns zur Reporterin. Dort muss ich meine Geschichte von den Orcas erzählen. Auch die Fotos, sowie das Video soll ich zeigen. Nachts um 2 Uhr Ortszeit wird die Reportage bei CNN Kanal 2 gezeigt werden. Leider können wir sie nicht sehen. Wir sind um diese Zeit in der Luft. Der Rückflug verlief sehr ruhig. Allerdings hatten wir einen schweren Zwischenfall. Über der Beaufortsee, also zwischen dem Nordpol und Grönland gab es eine Lautsprecherdurchsage. Es wurde ein Arzt gesucht. Einer Frau ging es sehr, sehr schlecht. Sie wurde ärztlich versorgt und nach hinten verfrachtet. Eine Notfalllandung war mangels Flugplatz nicht möglich. Wie die Sache ausging weiß ich nicht. Ich habe die Frau nicht mehr gesehen. Nachdem sich die Aufregung gelegt hatte, schlief ich ein paar Stunden. Danach sanfte Landung in Frankfurt. Die Züge nach Haltern erwischten wir so prima, dass wir am 02. 07. 2017 schon  um 17 Uhr glücklich und zufrieden wieder zu Hause waren. 
Es war eine ganz tolle Reise. Das Wetter war,  bis auf ein paar Stunden leichten Regens, wirklich außergewöhnlich gut. Ungetrübte Fernsicht ließ uns oft die unglaubliche Schönheit Alaskas genießen. Da es das dort  nur an weniger als an zehn Tagen im Jahr gibt,  zeigt,  wieviel Glück wir gehabt haben. Meine Erlebnisse auf dem Fischerboot werde ich ganz sicher auch niemals vergessen. Toni hat die Reise hervorragend vorbereitet und hat sich dickes Lob verdient. Toni, Heinrich und Hans waren angenehme Kameraden,  mit denen ich jederzeit wieder losfahren würde.  Es hat wirklich alles gepasst. Wir sind über 4000 km gefahren, haben sehr viel gesehen, sehr tolle Fotos (ich allein über 1800) gemacht und sind voller positiver Eindrücke wieder heimgekehrt. Alaska ist ein wunderschönes Land, mit einer ausgesprochen netten und freundlichen Bevölkerung.  Aber es ist auch sehr, sehr teuer.  Besonders klasse war, dass wir vier Alaskafahrer uns so gut verstanden haben. In den fünfzehn Tagen fiel zwischen uns kein einziges böses Wort. Es gab keine Zickereien und auch keine Unstimmigkeiten. Und das, obwohl wir oft auf engstem Raum zusammen waren. Da kann man nur dankbar sein. Ich jedenfalls bin es.
 

Hubertus Kortenbusch
 


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