Yukon/Alaska - Mit dem Truck Camper durch den Yukon und Alaska
Von Mitte August bis zum 22. September erlebten wir wieder einmal den „Indian Summer“ (bei wechselhaftem Wetter) im hohen Norden.
Es war unsere neunte über Pioneer gebuchte Tour. Kennen gelernt haben wir Pioneer-Erlebnisreisen, H. Belser, noch im letzten Jahrhundert. Seither nutzen wir die Fachkompetenz und die Beratungsqualität des Pioneer-Teams immer wenn wir eine Reise über den "großen Teich" planen. Ein erstes Highlight der diesjährigen Tour war schon der Flug nach Whitehorse. " Ich würde Ihnen empfehlen und dem entsprechend auch reservieren, dass Sie beim Hinflug einen Fensterplatz auf der rechten und beim Rückflug auf der linken Seite haben“ – so Herr Schubert beim Buchungsgespräch.
Nun, rechts oder links, das ist doch nicht entscheidend ,so dachten wir zunächst.
Doch Dank dieses Hinweises erlebten wir, weil wir jeweils auf der richtigen Seite zur Sonne saßen, eine Flug mit tollen Blicken auf Grönland und die Polarregion. Danke für den Tipp!
Die Abholung und Übernahme unseres Fahrzeugs (Truck-Camper TC 10) beim Vermieter .... Klondike RV klappte sehr gut, das Fahrzeug war in Ordnung und an der Ausstattung gab es auch nichts zu bemängeln. Mit der Fahrt Richtung Klondike Highway nach Norden begann unsere 5- wöchige Wohnmobilreise. Einmal den Dempster Highway bis nach Inuvik und zurück zu fahren, davon haben wir in den letzten Jahren öfter gesprochen, jetzt war es fast soweit. Doch zur Einstimmung auf die Gravelroad, die Schlaglöcher und den Schlamm fuhren wir erst auf dem Silvertrail bis nach Keno, heute nur noch ein kleiner Ort, zu besichtigen ist das Mining-Museum, einige Minen sind noch im Betrieb, aber die große Zeit des Silberabbaus ist dort vorbei. Der allseits empfohlene Abstecher auf den Keno-Hill musste wegen Starkregen ausfallen.
Dempster-Highway
Bei strahlendem Sonnenschein bogen wir in den Dempster Highway ein, die Herbstfärbung der Bäume und Büsche hatte gerade so begonnen, in einem glasklaren See neben der Straße standen zwei Elchkühe, die Ausblicke auf die Tombstone Mountains waren großartig, unsere Fotoapparate ständig in Aktion, es war ein Traumtag, wir kamen am späten Nachmittag in Eagle Plains, unserem Übernachtungs-Zwischenstopp an. So ging es aber nicht weiter, wir hatten auf dem Hin- und Rückweg Regen, Graupelschauer, Schnee, Sonne, Frost, rutschige schlammige Straße und wieder strahlenden Sonnenschein. Wir genossen die Farben der herbstlichen Tundra, die Ausblicke auf glasklare Seen, die schneebedeckten Gipfel der Richardson Mountains, wir sahen Bären nahe der Straße, kleine Karibuherden, Adler und vieles mehr.
Von Inuvik aus flogen wir mit einem kleinen Flugzeug nach Tuktojuktuk an der Beaufort Sea.
Der Blick auf das Mckenzie-Delta aus der Luft ist grandios, die Eindrücke von diesem Ort, der nur im Winter über die Eisroad auf dem Landweg zu erreichen ist, werden noch lange nachwirken.
Zur Strecke ist anzumerken: Die landschaftlich schönsten Abschnitte passiert man bis zur ersten Fähre über den Peel-River, nach der zweiten Fähre über den Mckenzie wird die Landschaft flach und etwas eintönig, man muss nicht unbedingt bis ans Ende des Highways, bis nach Inuvik fahren.
Die Fahrt auf dem Top of the World Highway hatten wir von unserer letzten Tour in besserer Erinnerung. Die Ausblicke waren grandios, aber eine kilometerlange Straßenbaustelle ab dem Grenzübertritt nach Alaska kostete uns einen Reifen; natürlich im größten Dreck, ca. 150 Meilen von der nächsten Werkstatt entfernt. Ein Straßenbauarbeiter half uns beim Reifenwechsel, so dass wir mit dem Reserverad bis nach Tok fahren konnten. In der dortigen Werkstatt war kein passender Reifen vorrätig, doch dank telefonischer Beratung und Unterstützung durch unseren Vermieter konnte das Problem gelöst werden.
Fairbanks, Denali National Park, Anchorage, Kenai Peninsula waren die nächsten Höhepunkte. Leider werden nach dem Labour Day manche Ausflüge, z.B. Schiffstour zum Kachemak Bay Nationalpark nicht mehr durchgeführt, ab dem 15. September schließen auch ziemlich viele Campingplätze, das erfordert etwas Flexibilität.
Auf dem Glenn Highway zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite, der Matanuska Gletscher strahlte weiß in der herbstlichen Landschaft. Auf dem Alaska Highway nach Süden; die Haines Road bis nach Haines ist sehr zu empfehlen, landschaftlich eine wunderschöne Strecke. Bei Haines, am Chilkot-River sind im Herbst mit etwas Glück und Ausdauer Bären beim Lachsfischen zu beobachten; hier sind wir den glücklicherweise schon satten Tieren recht nahe gekommen.
Mit der Fähre nach Skagway,dann über den White Pass auf dem südlichen Klondike Highway wieder Richtung Whitehorse. Wir geben den Camper bei Klondike RV wieder zurück nach 6 500 km Fahrstrecke, außer der Reifenpanne ist nichts passiert, dafür sind wir dankbar und schwelgen schon jetzt in Erinnerungen.
Abende am Lagerfeuer, wunderschöner klarer Sternenhimmel, zwei mächtige Elche im Denali Nationalpark am Straßenrand, 1 Schwarzbär überquerte vor unserem Truck die Straße – das sind Bilder, die man nicht so schnell vergisst, es war eine tolle Reise.
Nochmals herzlichen Dank an das Pioneer-Team für die Beratung und Vorbereitung; bis zum nächsten Mal!
Fridl und Rolf Röhm
September 2013