Kanada - Wohnmobilreise durch Westkanada
Unsere vierwöchige Reise nach Westkanada mit dreiwöchiger Rundfahrt mit einem Fraserway-Wohnmobil war ein voller Erfolg.
Pioneer-Erlebnisreisen, speziell Herr Schubert bei mehreren Telefonaten, hat uns sehr flexibel (Hotelwahl in Vancouver, Routenplanung) beraten und kundig die Reise zusammengestellt. Allenfalls wäre der Hinweis auf einen eventuellen Gabelflug nach Vancouver und von Calgary interessant gewesen, da man sich dann ca. 700km Strecke spart.
Die ausführlichen Unterlagen, die wir vor der Reise bekamen, haben uns sehr geholfen. Daher werden wir Sie gerne empfehlen und ggfs. wieder mit Ihnen reisen.
Der Flug mit Condor in einer nagelneuen Boeing 767 mit akzeptablen Sitzabständen und nur zwei Sitzreihen an den Fenstern war sehr angenehm.
Das Coast Coal Harbour Hotel kann man uneingeschränkt empfehlen. Beim zweiten Zweitage-Aufenthalt bekamen wir sogar ein Upgrade auf ein Premiumzimmer mit Meerblick.
Besonders überrascht hat uns das Wohnmobil von Fraserway (MH19):
Unser fast neues Fahrzeug (3700km) war perfekt ausgestattet - sowohl in der Technik (Riesenkühlschrank, Mikrowelle, Gas-Warmwasserbereitung, viele LED-Lampen, Backofen, Toaster) als auch in den Gebrauchsgegenständen (2 Regiestühle, Axt, Toiletten- und Küchenpapier, Startset von Spülmittel, Salz und Pfeffer, reichliches Kochgeschirr, gute Koch- und Essbesteckausstattung; Bettwäsche, Handtücher, Küchentücher usw.) Die Qualität und Zweckmäßigkeit übertrafen viele Appartments in Europa.
Die Qualität des Ford-Grundfahrzeuges ist allerdings - wie früher schon bei anderen Gelegenheiten festgestellt - absolut vorsintflutlich: Ein Benzinverbrauch von 22-25l/100km, eine Automatik mit wackligem Lenkradhebel, die bei kleinsten Steigungen und 80-90 km/h in ein wildes Heulen im niedrigen Gang wechselte, keine Informationen wie Temperatur, Verbrauch, Reichweite o.ä. wären in Europa keinesfalls akzeptabel. Fraserway kennt das Problem und in Vancouver sagte man uns, dass man Alternativen plane.
Die Übergabe in Vancouver verlief höchst freundlich und professionell. Der Transfer zum Stadthotel klappte bestens.
Wir wurden kundig auf deutsch in die Technik des Autos eingeführt, merkten aber beim ersten Platz mit Vollanschluss, dass man einiges verwechseln kann. Daher unsere Empfehlung: Die Bedienung der Wasser-, Strom-, und Abwasseranschlüsse sollte man u.U. bei Fraserway einmal testen, nicht nur kurz zeigen lassen.
Das Wohnmobil gibt es übrigens in zwei verschiedenen Innenaufteilungen. Unsere hatte eine Rundsitzgruppe im Heck, die einen recht engen Einstieg hat. Die andere Version hat einen Tisch am Eingang mit zwei Bänken und einem Einzelsessel; dadurch benötigt man auch kaum die Leiter zum Alkovenbett.
Kleine Tipps:
Das von Fraserway zur Verfügung gestellte Tom-Tom Navi war weitgehend unbrauchbar: Auf dem Land gab es sowieso meist „nur eine Straße“, in der Stadt fehlten Highways bzw. die Verkehrsführung war falsch. (Trotz frisch aktualisierter Karten!)
Die Feuerstellen auf den meisten Campgrounds waren ohne Hilfsmittel nur schlecht nutzbar, da die Stangen zur Ablage kaum Fläche boten (vgl. Foto, häufig nur 3 Stangen) Andere Reisende haben sich Grillrost und -zange oder sogar einen Gasgrill gekauft (unter 50$). Wegen des „Fire-Bans“ in British Columbia ist das sehr empfehlenswert. Bei der Wagenübergabe lohnt eine Frage nach übriggebliebenen Gegenständen von anderen Reisenden.
Auf der sehr empfehlenswerten Strecke Vancouver-Whistler-Kamloops-Jasper kommt man nur sehr langsam voran, da die Geschwindigkeit über weite Strecken auf 60 oder sogar 40km/ beschränkt ist.
Obwohl man gerne und häufig auf Zeltplätzen im Wald oder an einem Fluss/See übernachtet und absolute Ruhe erwartet, sollte man sich auf unerwartet häufige Nähe von Zugstrecken einstellen (Ohropax). Die Züge sind nicht nur laut und unendlich lang, sondern benutzen oft ihre Sirenen/Pfeifen.
In Victoria hat uns der Campground West Bay Marine Village (http://www.westbay.bc.ca) besonders gefallen, da man mit dem Wassertaxi oder in ca. 20min zu Fuß gut in die Stadt kommt.
Mit freundlichen Grüßen,
Bertold Durst